Ich hatte jetzt 4 Tage Zeit um schon mal Perth zu erkunden, bevor es am 21.03.11 auf meine erste gebuchte Tour geht. Da Nicole und ich uns gestern gut verstanden hatten, hatten wir uns gleich fuer den naechsten Morgen wieder verabredet und es sollte dann auch dabei bleiben, dass wir an allen 4 Tagen gemeinsam was unternahmen.
Heute am Donnerstag ist St. Patrick-Day und schon beim Fruehstueck im YHA-Pub trafen wir auf die ersten Leute mit grossen gruenen Hueten, oder gruen bemalten Gesichtern und es gab auch gruenes Bier.
Nachdem wir das Umfeld des YHA erkundet hatten, es war total zentral gelegen, Bahnhof, Busse, Einkaufscenter usw. alles in direkter Umgebung, trafen wir uns am fruehen Nachmittag mit Bekannten von Nicole in einem Pub und testeten dort auch das gruene St-Patrick-Bier (normales Pils mit Farbbeigabe) an. Schmeckte also nicht viel anders, aber einigen stieg es doch ganz schoen zu Kopf, bzw. es war wohl auch die Menge.
Wir hielten uns dann doch etwas zurueck und nach einem Abendessen in einem schoenen italienischen Restaurant wurde der erste Tag angenehm beendet.
Am Freitag sind wir zum Hafen gegangen und mit der Fairy (42AUS hin und zurueck p.P.) bei strahlendem Sonnenschein nach Fremantle an die Kueste gefahren.
Nachdem wir die schoenen alten Haeuser, Pubs und Shops in Fremantle abgelaufen hatten, meldete sich bei uns der Hunger und wir gingen zum Hafen.
Dort gab es einige Fischrestaurants und da haben wir uns richtig was gegoennt. Hummer, King Prawns, Lachs, Languste und dazu einen schoenen Weiswein. Das musste jetzt sein.
Am Samstag war erstmal Shopping angesagt, meine Reisetasche hatte den Geist aufgegeben und fuer 160AUS habe ich eine neue, praktische, mit Rollen und Griff zum ziehen erstanden.
Dann sind wir mit dem Zug bis kurz vor Fremantle nach Cottesloe zum schwimmen gefahren. Dort am Bahnhof gab es einen kostenlosen Bustransfer an den Strand, letzter Bus zurueck ging allerdings schon um 17:00h, aber es gibt ja Taxis. Also mit den Badesachen los.
Da wir nur abwechselnd ins Wasser konnten (wer passt sonst auf unsere Sachen auf?), schwamm ich dann so alleine vor mich hin und bemerkte ca. 100m neben mir ein junges Maedchen dass merkwuerdige Gerausche von sich gab. Ich schwamm zu ihr hin, sprach sie mehrfach an, ob sie ein Problem hat und ich ihr helfen konnte, aber sie gab nur komische Laute von sich. Sie hatte das Gesicht mir gruener Farbe bemalt, aber St. Patrick-Tag war doch vorbei? Sie schwamm doch wohl nicht schon solange dort im Wasser? (Sorry, war dann nicht spassig)
Dann sah ich, sie hatte Schaum vor dem Mund und die Haende waren total verkrampft und fast weiss.
Evzl. ein epileptischer Anfall? Ich nahm sie ins Schlepptau und schwamm mit ihr Richtung Strand, leider war ich mit ihr allein und es gab schon einige hohe Wellen. Ich schaffte es aber dann doch mit ihr in flacheres Wasser zu kommen und rief 2 junge Japaner, die dort schwammen, zur Hilfe und gemeinsam trugen wir das junge Maedchen an den Strand. Dann stabile Seitenlage, Atmung geprueft, dann als ich den Mundraum pruefte und ihr den Schaum abwischte wurde ich mittenmal weggestossen.
Die Retter der Surf-Guard waren da, uebernahmen und ich war im Weg. Na toll, im Wasser hatten sie nicht aufgepasst und sie nicht bemerkt und jetzt machten sie sich breit. Aber Hauptsache sie kuemmerten sich endlich um das Maedchen (ca. 18-20J). Ein anderer Guide rief ueber Walkie-Talkie den Notarztwagen der nach endlosen 15 Min. auch kam. Inzwischen gaben ihr die Helfer Sauerstoff und dann war auch endlich eine Aerztin da.
Das Maedchen wurde auf eine Trage gelegt und in den Notarztwagen gebracht. Ich sprach die Aerztin an, sagte, ich haette das Maedchen aus dem Wasser geholt und wuerde gerne wissen, ob sie wieder in Ordnung kommt. Sie sagte nur "Yes, did you?", drehte sich um und ging zum Wagen. Keine Frage wie das Maedchen aussah, in welcher Verfassung ich sie eingesammelt habe, nichts, es wurde keine Aussage gebraucht und eine richtige Antwort war das auch nicht. Na ja, hauptsaechlich das Maedel wird wieder.
Das schwimmen war uns jetzt vergangen und wir suchten den naechsten Pub auf und goennten uns auf den guten Ausgang der Geschichte erstmal ein Bier. In einem tollen Restaurant genossen wir einen wunderschoenen Sonnenuntergang und fuhren dann mit dem Zug zurueck nach Perth.
Gut drauf wie wir dann waren, mussten wir auf die Piste. Es wurde eine interessante lange Nacht, wir waren in 8 verschiedenen Discos und Pubs, teilweise mit toller Lifemusic, bis Morgens um 4:00h.
So, letzter Tag, Sonntag. In Fremantel ist heute ein Chili Festivel und wir wollen dahin.
Diesmal mit dem Zug nach Fremantel, (9,00AUS fuer 2 P. hin und zurueck, das ist preiswert).
Dort waren Zelte aufgebaut und es gab die verschiedenensten Essbuden mit allem, was irgendwie mit Chili zubereitet werden konnte. Fuer 10AUS p.P. Eintritt durften auch wir rein. Wir haben uns dann durch die verschiedensten Gerichte, Schokoladen, Marmeladen usw. durchprobiert. Alle moeglichen Chili-Varianten, teilweise sooooo feurig!! Es gab auch eine Buehne mit Lifecooking, aber uns zog es dann doch zur Lifemusic. Das Programm war sehr abwechslungsreich, Jazz, Rock, Country, Dudelsack.
Nachmittags dann mit dem Zug zurueck und mit einem der 4 kostenlosen Buslinien in Perth zum Kings Park.
Wir waehlten den Aufstieg ueber 200 Stufen. Puh, da kamen die Zigaretten aber wieder raus, aber dafuer hatten wir dann auch einen wunderschoenen Blick ueber Perth und den Hafen.
Der Kings Park ist wunderschoen angelegt, auf den Wiesen war viel los, viele Familien machten Picknick, Grillten, Partys, also wie bei uns im Sommer an den Rheinwiesen. Nach einem abschliessenden gemeinsamen Restaurantbesuch endeten die 4 Tage mit Nicole, Morgen geht es fuer mich auf Tour die Westkueste hoch.
Die ersten Tage in downunder hast Du ja sehr gut rumgebracht. Toll, dass man überall auf der Welt nette Leute kennenlernt, mit denen man einen Teil der Wegstrecke zurücklegen kann.
AntwortenLöschenDass Du durch Pubs und Bars ziehst, kann ich mir lebhaft vorstellen. ;-)
Die Story über das Mädchen im Wasser ist etwas bedrückend. Seltsam, dass man da als Retter so links liegen gelassen wird. Aber wahrscheinlich ist das "Tagesgeschäft" für die Lifeguards ... Respekt, dass Du das geschafft hast!
Freu mich schon auf den Bericht von Deiner Wüstentour!
Liebe Grüße vom Niederrhein